Unter dem Titel „Wie Händler mit Diebstahl umgehen“ veröffentlicht die LZ direkt Ausgabe 05/23 einen interessanten Beitrag. Neben jungen Statistiken kommen Kaufleute quer durch die Bundesrepublik zu Wort. Rewe Kaufleute wie Benjamin Haase aus Neustadt/Holstein und Dieter Schönwälder aus der Ferien-Region Schönau am Königsee oder Edeka Betreiber Ueltzhöfer aus Heilbronn: Alle stimmen überein – das Klau-Publikum folgt dem Gedanken „wenn ich das Risiko in Kauf nehme, dann muss es sich lohnen“. Es handelt sich stets um Ware, für die ein zweiter Markt besteht. Demnach wird weniger zur Deckung des Eigenbedarfs gestohlen als vielmehr zum Wiederverkauf und Erhöhung oder Erlangung eines steuerfreien Zusatzeinkommens. Daraus ergibt sich die Frage: wer sind die Käufer auf dem zweiten Markt? Offenbar Menschen wie Du & Ich, die nur den Preisvorteil, das „Schnäppchen“ im Blick haben. Menschen, die keine Fragen stellen wie beispielsweise, ob der Artikel frei von Rechten Dritter ist. Sie machen sich somit nicht nur strafbar im Sinne des StGB sondern handeln auch asozial. Denn am Ende gehen Verluste im Handel zu Lasten von Arbeitsplätzen oder gar Standortschließungen. Und Leerstände wiederum sind erwiesenermaßen Grundlagen für Vandalismus, Vermüllung und Kriminalität. Bei aller genannten Wichtigkeit der Schaffung von mechanischen und elektronischen Maßnahmen und Hürden, wie sie der LZ Artikel beschreibt und wie sie auch von uns seit Jahren beraten und vertrieben werden, sehen wir es als wesentlich an, die Ächtung des Erwerbs von Diebesgut medial zu transportieren und über die Folgen und Auswirkungen zu informieren. Ebenso schließen wir uns der Forderung von Steffen Ueltzhöfer an, dass die Politik der Justiz entsprechende Rahmen und Instrumente schafft und sich abwendet von dem Gedanken der Bagatellisierung und Wandlung von kriminellen, strafbaren Handlungen in die untere Ebenene der Ordnungswidrigkeit.